In den vergangenen Jahren ist Bärlauch extrem in Mode gekommen, egal ob in Suppen, Aufstrichen oder Salaten, in Vorspeisen oder Hauptspeisen. Für Grillfans ist der würzige Bärlauchaufstrich das Signal zum Beginn der Grillsaison. Wenn man im Internet nach Bärlauch sucht, wird man fast erschlagen von der Fülle an Warnungen, was bei Verwechslungen der vitaminreichen Waldpflanze mit ihren giftigen Zwillingsgeschwistern Maiglöckchen oder Herbstzeitlose passieren kann.

Die Sache mit dem Verwechseln
Ja, es stimmt, beide Pflanzen sind giftig und sollten keinesfalls verzehrt werden. Doch warum wird das gesunde Waldgemüse immer wieder verwechselt? Eingefleischte Bärlauchexperten schwören darauf, dass man den Bärlauch mit keiner der gefürchteten Giftpflanzen verwechseln kann. Allein die Standorte sind verschieden.
Bärlauch bevorzugt schattige, feuchte und humusreiche Auwälder und Laubwälder, auch Auen, der Schatten von großen Sträuchern oder Bachböschungen locken den Bärlauch an. Bärlauch schätzt lockere, anhaltend feuchte und kalkreiche Böden. Das Maiglöckchen hingegen bevorzugt sommerwarme Klimalagen und halbschattige Standorte mit kalkreichen wie auch sauren Böden. Es kann allerdings vorkommen, dass vereinzelte Exemplare auch in schattigen Wäldern wachsen und hier nicht zur Blüte kommen. Dies ist, was das Maiglöckchen betrifft, der einzige wirkliche Gefahrenpunkt, vorerst. Die Herbstzeitlose wächst auf feuchten, nährstoffreichen Wiesen und Böschungen in sonnigen oder halbschattigen Lagen.

Auf die Lage kommt es an!
Wer also auf sonnigen Wiesen glaubt Bärlauch zu sehen, liegt garantiert falsch! Bärlauch wächst im Wald und macht sehr früh im Jahr, sobald Schnee und Eis fort sind, durch seinen starken Knoblauchduft auf sich aufmerksam. Wenn man glaubt, Bärlauch zu sehen und nichts dabei riecht, liegt man falsch.
Weitere Unterscheidungsmerkmale sind Blätter und Stiele. Die Blätter des Bärlauch sind auf der Rückseite matt, die des Maiglöckchens glänzen, die Stiele des Bärlauchs sind weiß bis grün, die des Maiglöckchens sind von einer braunen Blattscheide umgeben. Wer sich also den Standort gut ansieht und diese einfachen Tipps befolgt, kann diese beiden Pflanzen nicht verwechseln! Gefährlich wird es dann, wenn man möglichst große Mengen in kurzer Zeit pflücken will und nicht auf seine Sinne achtet. Wer große Angst vor Verwechslungen hat und trotzdem selbst sammeln möchte, macht dies am besten mit dem „Reibetest“. Dazu wird das Blatt der Pflanze mit den Fingern gerieben, wenn es Bärlauch ist, breitet sich sofort der typische Knoblauchduft aus.
Während die Blätter des Bärlauchs einzeln an einem Stiel wachsen, erkennt man die Herbstzeitlose daran, dass mehrere Blätter an einer Stelle direkt aus dem Boden kommen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann Bärlauch auch im Garten anpflanzen, ein schattiges, feuchtes Plätzchen genügt und die Pflanze wird sich von selbst vermehren.

Beliebt zum Steak: Bärlauch Butter
Zum Grillen eignet sich die würzige Pflanze besonders gut, wenn sie in Saucen oder Butter verarbeitet wird. Besonders beliebt ist die einfache, aber sehr schmackhafte Bärlauchbutter. Dazu werden zwei Hände voll Bärlauchblätter fein gehackt und mit frischem Pfeffer, Salz und einem Spritzer Zitronensaft verrührt. Dann mixt man diese Mischung vorsichtig mit einem Stück Butter, dieses lässt man vorher etwas weich werden, dann gelingt das Mischen auch ohne Stückchen. Aus der Bärlauchbutter formt man eine Rolle, gibt diese in den Kühlschrank und schneidet, wenn die Butter wieder fest ist, Scheibchen ab.
Heißer Tipp: wen der Bärlauchduft im Kühlschrank stört, der behilft sich mit einem Schnapsgläschen voll Kaffeepulver. Das Kaffeepulver nimmt alle unangenehmen Gerüche im Kühlschrank einfach auf.